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Broken Windows – „Sieben Betrachtungen zur permanenten Gefährdung“

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„Hört mal, Euch hört kein Mensch zu und das stört dermaßen, wenn man mit den Leuten redet. Die rennen nur vorbei, weil sie den Krach nicht mögen.” Die Dame, die auf dieser Live-Aufnahme mit ebendiesen Worten zu hören ist, liefert so eine mögliche Rezension gleich mit. Während einer Mahnwache anlässlich des 20sten Geburtstages der Tschernobyl-Katastrophe traten die Broken Windows auf dem Jahnplatz in Bielefeld auf. Class Meyer las Texte zum Thema während Siggi und Kurt auf Gitarre und Riesen-E-Triangel lärmten. So zersägten die Broken Windows auch hier bürokratisch verklausuliertes Beamten-Deutsch mit Lärmattacken zwischen Jazz und Avantgarde. Ein musikalischer Arschtritt in Richtung Recht und Ordnung. Hier wird klar gemacht, dass das Chaos auf der guten Seite steht. Die Frau umschreibt das Wesentliche anders: „Wenn ein Mensch was redet und der andere macht’s mit der Musik kaputt, dass man da nicht hinhören kann.“ Dumm gelaufen an dem Tag ist bloß, dass sie die ?üchtenden Passanten eigentlich zum Thema in die Diskussion ziehen wollte. Da stand die unbequeme Kunst im öffentlichen Raum – wo sie ja auch hingehört – trotzdem der evtl. fruchtbaren Diskussion im Wege. Die Aufnahme könnt ihr euch nun in den privaten Raum holen.
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Aktualisiert ( Sonntag, 06. Dezember 2009 um 04:35 )