Ueberfall

 
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E-Aldi – „Elektrolyte“/„Alle gegen Alle“ CDs

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Man kann sich seine Freunde nicht aussuchen … äh … nee, das waren Verwandte, die konnte man sich nicht aussuchen. Naja, egal. Ich kenne den Aldi schon seit einigen Jahren. Der eine oder andere mag sich vielleicht auch an ihn als Punküberfall-Mitschreiber erinnern. Mittlerweile spielen wir gemeinsam bei Contra D. Seit ein paar Jahren macht er unter dem Namen E-Aldi elektronisches Geboller, über das er unter häufiger Nutzung der Pitchfunktion singt.

Und nun haut der gute gleich zwei Alben gleichzeitig raus. Eins davon trägt den Namen „Elektrolyte“ und ist musikalisch über weite Strecken anstrengend stumpf dahergestampft. Hätte mich nicht das fünfte Stück „E-Mail ins Jenseits“ dann doch noch irgendwie angerührt, hätte ich das Weiterhören vielleicht aufgegeben. Ein paar Stücke sind dann doch wirklich putzig-witzig, wie z. B. „Brot kann schimmeln“ („doch du kannst nichts“). Und das Wiederhören mit dem einst besten Song von Aldis alter Band Punkrevowen, ist auch trotz des dem Takt hinterherhinkendem Gesangs eine Freude.

Musikalisch aus dem Rahmen fällt da das Stück „E Quale Vi Vivas“, denn da hat die Band Deutsche Anarchisten Taumeln Benommen Einen Schritt Zur Seite das Instrumental geliefert mit einem weniger penetranten Beat.

E-Aldi macht Musik absolut nach dem Punkcredo, dass man nur minimales Handling beherrschen muss, um seine Ideen umzusetzen. Und das ist prinzipiell und grundsätzlich ein sympathischer Ansatz. Und da ist ihm der Magix Music Maker schon genug Werkzeug. Meine Ohren überanstrengt das ein wenig.

E-Aldis anderes aktuelles Album ist eine Hommage an eine der besten Deutschpunk-LPs der 80er: „Alle gegen Alle“ von Slime. Alle 15 Stücke des Klassikers sind nun in Geboller, Gequietsche und Anti-Gesang verwandelt. Das Original ist in jedem Falle besser, aber „Ihr seid schön“ klingt ein schon ein wenig wie „Music for Parties“ von den Silicone Teens (alias Daniel Miller, Mute Records) und damit damit dann doch recht vergnüglich. Und der Großteil des Albums bleibt dann auf genau diesem Partymusik-für-den-Dosenbierballermann-Niveau. Auf trashige Art eine recht spaßige Sache, aber in der Hinsicht auch nicht durchweg gelungen. Einer der Songs befindet sich sogar auch auf der eben erwähnten Silicone-Teens-LP.

(Lebensgefahr)

E-Aldi


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Aktualisiert ( Montag, 04. Juli 2011 um 15:50 )