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Ramonas – „Isarlive“ CD

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Wieder vermittelt sich mir der Eindruck, dass aus München in Sachen Punkrock überdurchschnittlich viel gutes kommt. Sucht man im Internet nach den Ramonas, stellt man schnell fest, dass der Name deutlich mehr als einer Band in den Sinn kam, als es darum ging, sich irgendwie zu benennen. Da gibt es eine süddeutsche Schlagerkapelle, eine englische All-Girl-Ramones-Cover-Band und eben diese Münchener, die sich ebenfalls, wenn auch nicht ausschließlich, stark den Ramones verschrieben haben. Was diese Ramonas dabei auszeichnet, ist, dass sie durchgehend von ihrer bayerischen Mundart Gebrauch machen. Da wird der wellenreitende Vogel mal eben zum „Rasenmäha“  und Tom Waits' Hymne gegen das Erwachsenwerden heißt nun „I mog ned werdn wia mei Bab“. In „Rosis-Tochter.de“ wird, man vermutet es schon, der Spider Murphy Band Referenz gezollt. Ohne sattes Schmunzeln kann ich mir die Ramonas nicht anhören. Und wie der Titel verrät, handelt es sich um ein Livealbum, so dass die Musik atmen kann – sehr klarer, wenn auch vielleicht etwas nüchtern gemischter Sound.  

(R'n'D/BSC Music)

Ramonas

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Aktualisiert ( Montag, 07. Juli 2014 um 22:32 )
 

Strohbogen

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Was für ein abgefahrenes Traumbild: Mit einem Mal fallen Strohballen vom Himmel. Ich schaue nach oben und sehe wie fliegende Strohballen einen langen Bogen am Himmel bilden, wie ein Regenbogen aus Klötzen. Offenbar hat ein Bauer den Auswurf seines Mähdreschers auf etwa 3 bis 4 km eingestellt. In der ganzen Nachbarschaft landen Strohballen, „beschossene” Rinder sind vor Schreck schon über den Zaun ihrer Weide gehüpft und stehen nun aufgeregt auf der Straße. Wir suchen die Quelle der Wurfgeschosse auf. Der „Bauernhof” hat ein riesiges Betriebsgelände. Nachdem dort zahlreiche Beschwerden eingehen, wird die Maschine abgestellt und öffentlich bekannt gegeben, dass Aufräumaktionen nicht von dem Betrieb übernommen werden, da so etwas halt einfach mal passieren könne. Als sei es das normalste von der Welt, dass Strohballen mehrere Kilometer weit durch die Luft geschossen werden. Verärgerte Geschädigte werfen nun ihren Müll in hohem Bogen durch die Hallen des Betriebs, ebenfalls ohne die Absicht, das selbst wieder wegzuräumen.

Sowas hat bestimmt jeder schon mal geträumt. Ich werde das mal im Traumsymbollexikon nachschlagen.

 

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Aktualisiert ( Dienstag, 30. Juli 2013 um 12:45 )
 

The Uschi Obermaier Experience – „Are You Happy Now?“ CD

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Ja, da können sie glücklich sein, die Uschis! Mit dem ersten offiziellen Album „Are You Happy Now?“ haben sie imposant den Status als vollwertige, kreative Band manifestiert. Die Zeiten, in denen The Uschi Obermaier Experience hauptsächlich ein Coverprojekt war, um die Songs der Rolling Stones, der Stooges und weiterer zu feiern, dürften mit dieser Scheibe wohl gezählt sein.

Stilistisch bewegen sie sich weitgehend auf bewährten Spuren. Retrorock könnte man das Ganze nennen – oder einfach dreckigen Rhythm'n'Blues. Dabei ist aber nichtsdestrotz eine ordentlich abwechslungsreiche Scheibe gelungen. Neben Nummern, die schnurstracks nach vorne gehen, finden sich auch psychedelisch angehauchte Downtempo-Tracks. Zur Vielfalt in Sachen Klangfarbe tragen Orgeln, Akustikgitarren, Slidegitarren und gar Querflöte bei.

Neben globalen Themen, wie der Schrecken über Fokushima in „Paralyzed“, ist die Band textlich oft auch im Privaten unterwegs. Im Titelstück geht es um den Drang, es dem anderen Recht zu machen. In anderen Songs geht es um die Abkehr von harten Drogen („Use My Dreams“), um das Angekommensein im eigenen Alltag („My Home“) oder um Lügen und Selbstbetrug („Lies“).

Mit Iggy Pops „I'm Bored“ hat dann doch noch ein Fremdsong den Weg auf diese Scheibe gefunden und mit ihm gleich noch Gastsänger Peter Sarach von den Cowboys on Dope (ehemals Rausch).

Bei der Eigenproduktion hätte die Band beim Gesang allerdings ruhig etwas selbstbewusster mit den Lautstärkereglern umgehen dürfen. Denn die Vocals gehen ein wenig unter. Mit der Blues-Harp im ersten Song war man nicht so zimperlich, obwohl die für meinen Geschmack nicht so sehr im Vordergrund stehen müsste.

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Aktualisiert ( Dienstag, 14. Mai 2013 um 15:29 )
 

aus dem Tagebuch des M. – Teil 1

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Facebook ist ja schon schrecklich. Alles Internetleben spielt sich dort ab und verdrängt den Rest des Internetgeschehens aus dem Blickfeld. Nun will ich aber doch mal ein paar meiner privaten Facebook-Einträge auf der Überfall-Site ein zweites Zuhause geben:

 

16. Januar 2012:

Talking-Heads-CD/DVD-Set bestellt, Talking-Heads-CD bekommen, auf Englisch beschwert, deutsche Antwort bekommen:

„Guten Morgen Ich bin über die Mischung oben sehr traurig. Ich habe einen Wiedereinbau sofort ausgesendet zu Ihnen, sobald ich ihn in unserem Lager lokalisiere. Nehmen Sie bitte meine Entschuldigungen wieder an Ich sende einen Rückkehrumschlag auch, also können Sie kostenlos zurückkommen

mit Komplimenten“

Hoffentlich ist der Umschlag auch groß genug, dass ich da hineinpasse.

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Arrested Denial – „Our Best Record So Far“ CD/DL

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Arrested Denial präsentieren auf ihrem zweiten Album Punkrock mit melodischen Gitarren, changieren dabei im Spektrum vom bissigen Hardcorekracher bis zur Ballade. Dazwischen sehr viel hymnisches mit angemessenen Tempowechseln, die die Ohren wachhalten. Immer mal wieder gibt es eine Orgel zu Gast und beim countryangehauchten „D-Land“ unterstützt eine Mundharmonika den Untergang des Kapitalismus. Der Gesang, teils englisch, teils deutsch, erinnert in seiner Kratzigkeit an Leatherface. Die Stimmung wechselt zwischen Melancholie, Zorn und einer Priese in Offbeat getunkter, giftiger Heiterkeit.

Für weniger gelungen halte ich das Albumcover. Das dezente Foto mit den spielenden Kindern wird von den grell unterlegten Schriftzügen komplett erschlagen und kann überhaupt nicht mehr wirken. An der Stelle wäre weniger mehr gewesen.

(Mad Butcher Records)

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Aktualisiert ( Dienstag, 14. Mai 2013 um 15:28 )
 


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