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Stage Bottles – „Power for Revenge“ CD

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Inzwischen auch schon seit 1993 dabei sind die Stage Bottles. Als ich sie das erste Mal auf einem Sampler gehört hatte mit den Stück „Dead But Not Forgiven“, war ich begeistert. Von dem, was ich dann von der Band mitbekam, war ich dann musikalisch erstmal garnicht mehr begeistert, weil mir das alles zu unflüssig vorkam. Doch inzwischen hauen die Stage Bottles wieder Alben wie dieses vor den Latz mit Oi!-Hymnen voller Druck, immer mit der erhobenen Skinhead-Faust gegen allen Fascho-Scheiß und Kapitalismus. Auch Olafs Saxophon bettet sich hier sehr stimmig ein.

(Mad Butcher)

Stage Bottles

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Attila the Stockbroker – „Disestablished 1980“ CD

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Seit 30 Jahren ist Attila the Stockbroker nun als Atilla the Stockbroker unterwegs – ein guter Anlass einen retrospektiven Überblick auf CD zu bannen. Attila ist Dichter, Sänger, Songwriter, berichtet in seinen kämpferischen Texten aus sozialistischer Sicht von den Dingen, die in der Welt vorgehen.

Da die CD hauptsächlich auf den nicht englischsprachigen Teil für Europa ausgerichtet ist, ist alles ausgeklammert worden, was reine Spoken-Word-Aufnahmen sind. Was bleibt, sind Songs von Attila solo oder mit seiner Band Barnstormer zwischen Punk und Minne-Folk, allesamt wunderbar hymnisch, inclusive dem bekannten „This is Free Europe“. Irgendwo zwischen Billy Bragg, New Model Army und The Clash. Und wenn man noch nichts von Attila the Stockbroker im Regal stehen hat, sollte man hier zuschlagen.

(Mad Butcher)

Attila the Stockbroker

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Aktualisiert ( Sonntag, 22. Januar 2012 um 14:52 )
 

Down By The Köttelbecke - „So lange es geht“ MCD/7"

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Angesichts der Besetzung hätte die Band auch locker weiter als Hass firmieren können. Ur-Hass-Gitarrist Peter „Hecktor“ Blümer ist weiter mit dabei und übernimmt, wie auch schon auf „Endstation“, den Gesang. Am Bass steht Chris Römer, der seit 1988 auf allen Hass-Scheiben spielte. Die zweite Gitarre übernimmt hier nun Gisbert Neumeier, der diese Aufgabe vor etwa 20 Jahren schon bei Hass hatte. Allein der Schlagzeuger ist in diesem musikalischen Umfeld ein Neuling: Karsten Siebert.

Um den ungelenk klingenden Bandnamen zu verstehen, bedurfte es für mich einer kurzen Recherche. Im Ruhrgebiet konnten wegen der Bergwerke Abwasserkanäle nicht unterirdisch verlegt werden und mussten so offen durch die Landschaft gelegt werden. Die Notwendigkeit ist heute nicht mehr gegeben, doch die Kackbäche fließen noch immer geruchspräsent durch die Gegend und werden im Volksmund Köttelbecke genannt.

Down By The Köttelbecke klingt auch mit dem neuen Schlagzeuger definitv nach Hass. Peter als Sänger ist schon ein ziemlich grobschlächtiges akustisches Vergnügen, hat aber durchaus seinen Charme. Nach der Auflösung von Hass anno 2001 hat er zeitweise auch bei Rasta Knast mitgemischt, und das hat offensichtliche Spuren bei Down By The Köttelbecke hinterlassen. Die richtige Hau-Drauf-Keule von Hass scheint nun Geschichte zu sein. Es geht deutlich melodischer zu und die zwei Gitarren rennen zum Spielen über die große Hundewiese. Und wenn sich die Band nicht gerade, wie im Titelstück, in platten Pathos verrennt, dann gibt es durchaus spaßige Rock-Punk-Hymnen.

(Hass Produktion)

Down by the Köttelbecke

 

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Lord Bishop Rocks - „Peacock Action 69“ CD

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Was da an hochgegriffenen Vergleichen im Presseinfo steht, blende ich mal lieber aus. Also tue ich so, als hätte da nichts gestanden von James Brown, Jimi Hendrix und Nirvana.

Die Scheibe startet mit überbordenden Schweinerock. Frontmann Lord Bishop setzt in dieses Getose eine feste Stimme, die an Gospel, Soul, Funk und Blues geschult zu sein scheint. Und eben genau diese unterschiedlichen Spielarten der sogenannten Black Music tunen den puren – und etwas plumpen — Schweinerock vom Start auf zu einer interessanten und groovenden Mixtur.

(Dirty Earth Records)

Lord Bishop Rocks

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Festivals 2010 mit Therapy?, Slime, Skindred etc.

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Der einen oder anderen Bericht hätte ich in den letzten Wochen hier sicher mal verfasst haben können – habe ich aber nicht. Also gibt es heute mal eine Zusammenfassung der vergangenen High- und Lowlights, die ich auf den bisherigen Festivals so zusammengesammelt habe.

Fange ich an mit dem Serengeti-Festival in Stukenbrock, das ich in diesem Jahr zum ersten Mal besucht habe. Vor Ort war ich, als Dog Eat Dog auf die Bühnenbretter kletterten. Ich habe die Band zu ihrer Hochzeit im Forum Enger gesehen. Der Laden war damals vollgepropft bis unters Dach, die Luft brannte, die Band machte Stimmung, und der Crossover aus Hardcore und Hip Hop war der Trend der Stunde mit Dog Eat Dog an der Speerspitze. Und wo steht die Band heute? In meiner Wahrnehmung war das nur noch eine reine Stimmungskapelle mit Hopps-Musik und drei Tönen auf dem Saxophon. Für mich nur eine ganz müde Nummer. „Who's the king?“ – Die Antwort kommt vielleicht später.

Jetzt komme ich auch schon ein wenig ins Straucheln, was die Reihenfolge angeht, aber es galt noch einiges zu überstehen. Valient Thorr sahen aus wie bärtige Männer, die im Wald Bäume anschreien und brauten Hardrock und Metal zusammen, der nur an den zwei Stellen wirklich ansprechend klang, an denen sie die Riffs von AC/DC und Motörhead klauten.

Itchy Poopzkid spielten albernen Hüpfpunk, der nix anderes tat, als mich zu nerven.

Konnte es da noch schlimmer kommen? Ja sicher: Die Apokalyptischen Reiter standen noch auf dem Programm. Martialischer wie pathetischer Metal mit einem Sänger dessen Rs noch wochenlang später munter durch Stuckenbrock und Umgebung rollten. Kein Angst vor abgedroschenen Floskeltexten: „Werrrrr Wind säht wirrrrd Sturrrrm errrrrnten!“. Und zum peinlich albernen Auftritt des Keyboarders fällt mir bald garnichts mehr ein. Der lief in Lederfetischkostüm über die Bühne und schwang seine Peitsche durch die Luft, wenn er nicht gerade hinter seinen Keyboard allzu angestrengt auf einer Schaukel vor und zurück schwang.

Welch Erlösung waren dann doch endlich Skindred. Ich hatte sie mir vorher schon über Youtube angehört und sie schon als voraussichtliches Highlight abgespeichert. Und die Band war sogar noch besser als erwartet. Sie mischten Metal mit allem, was zwischen Reggae, Funk und Dancehall an Grooves zu finden war. Und zudem war der Sänger mal ein Animateur, der nicht bloß albern zum Mithüpfen und Hände in die Luft werfen aufrief, sondern wirklich selber Gas gab. Nach meinem Geschmack wurde es dann auch nicht mehr besser. Die Veranstalter waren selbst ähnlich begeistert und haben Skindred fürs nächste Jahr gleich wieder gebucht.

Papa Roach sollten der Vollständigkeit erwähnt werden, sind aber selbst das kaum wert.

Flogging Molly waren dann das Highlight für meinen Mitreisenden Jens, und auch ich fand deren Irish-Folkpunk ziemlich wertig und tanzbar. Auf Dauer wäre mir das aber schon wieder etwas zu fröhlich aufgedreht.

Zum Abschluss gab es auf dem Serengeti noch einen straffen Auftritt von GWAR. Da mag man über die musikalischen Qualitäten der Band munkeln soviel man will, ich fand das richtig gut. Aber natürlich ist GWAR in erster Linie eine Showband und eine Rumferkelband. Unmengen von Lebensmittelfarbe in Wasser spritzen ins Publikum. Ich gab mich aber damit zufrieden das zu beobachten. Einfärben und -nässen lassen wollte ich mich nicht. Die herrlich stumpfe Splattershow erfüllte mich mit kindlicher Freude. Was für ein Spaß!

Für Skindred, Flogging Molly und GWAR hat sich das Festival dann doch noch gelohnt, obwohl viel Unnützes über die Bühne gelaufen war.

Das nächste Festival war dann das Festivalkult Umsonst & Draußen in Porta. Wir waren leider nur recht kurz da, und es spielten schon wieder Valient Thorr. Ich wollte an jenem Samstag eigentlich bloß Crystal Pasture, Rainer von Vielen und Therapy? sehen.

Für Crystal Pasture waren wir dann allerdings leider zu spät vor Ort. Aber sicherlich werden sich noch weitere Gelegenheiten ergeben diese Band zu sehen.

Rainer von Vielen war verdammt gut. Der ehemalige Frontmann von der Akusik-Goa-Combo Orange beeindruckte mit vokaler Vielseitigkeit und zwang mit unwiderstehlichem Groove zum Tanzen – musikalisch zwischen Hip Hop und Allgäu-Folk auch äußerst vielseitig. Eines vieler Highlights war sein Cover von Sidos „Mein Block“.

Eines meiner ersten großen Konzerte war 1994 Therapy? im PC69. Das war damals die „Troublegum“-Tour, und Therapy? waren somit auf dem Höhepunkt ihres kommerziellen Erfolgs. Jetzt, einige Jahre später verkaufen Therapy? längst nicht mehr so gut, sind musikalisch aber immer noch eine Macht. Stand man weiter hinten, hatten sich die Bässe irgendwo im Wind verloren und es klang schrill und mittig. Weiter vorne war der Sound allerdings top. Ein toller Ausflug in meine Jugend.

Nun spule ich mal wieder ein bisschen vor, bis zum diesjährigen U & D in Stemwede. Im Prinzip ging es mir da bloß um eine Band – die Band, auf die sich kollektiv fast alle vorfreuten: Slime. An diesem Abend hörte ich niemanden darüber klagen, dass der überaus wichtige und unverzichtbare Stephan Mahler nicht dabei sei und obendrein auch Original-Bassist Eddie fehlte. Es war nur noch ein einziges „Wir gucken gleich Slime!“. Und wir Slime-Gucker wurden nicht enttäuscht. Etwas Probleme schien es auf der Bühne erstmal zu bereiten, den Banner mit dem Bandschriftzug in grün auf rotem Grund aufzuhängen. Als es endlich hing, gab es auch schon den ersten großen Applaus. Schließlich hat ja ein jeder gesehen, was für eine schwierige Aufgabe da nun bewältigt worden war. Dann gab es erstmal noch den Soundcheck vor dem bereits komplett versammelten Publikum, und nach kurzer Pause konnte es endlich richtig losgehen. Eineinhalb Stunden nichts als Hits, zum Mitgröhlen und Slamdancen. Es wäre schon einfach so einfach geil gewesen, diese alten Stücke nochmal zu hören, aber zusätzlich war die Band auch einfach richtig geil! Das Zusammenspiel der Gitarren von Elf und Christian, der Gesang von Dirk und Elf, keine müden alten Herren, sondern eine Profiband mit Energie. Und die neue Rhythmussektion mit Herrn Schwers am Schlagzeug und Nici am Bass? Hat da jemals jemand anderes hingehört? Ich habe niemanden vermisst. Diese Posten hätte man nicht besser neu besetzen können als mit den beiden. Kein Wunder, dass Alex Schwers gefühlt in jeder zweiten Punkband Schlagzeug spielt. Großes Lob gebührt für diesen Gig auch dem Mischer, der die Band in optimalen Sound stellte. Ich wünsche mir ein Live-Album von dieser Slime-Reunion. 

Was danach noch kam wäre ja fast egal gewesen, aber Bratze machten mit ihrem Party-Punk-Techno auch noch eine fantastische Figur und das, obwohl ich mit dem, was die Bratze-Hälfte Click Click Decker ohne Partner Der Tante Renate auf die Beine zu stellen pflegt, überhaupt nichts anzufangen weiß. Danach konnte man dann glücklich und befriedigt nach Hause fahren und endlich schlafen, nachdem die Nacht zuvor viel zu kurz war.

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