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The Offenders – „Hooligan Reggae“ CD + „Anthems from the Gutter“ CD

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Zwei CDs der italienischen Band The Offenders liegen hier vor. Die eine ist eine Wiederveröffentlichung von 2007, die andere ein kurzes aktuelles Lebenszeichen.

Auf dem Longplayer „Hooligan Reggae“ zelebrierten The Offenders vor drei Jahren klassischen Two-Tone-Ska. Auf Bläser verzichten sie dabei komplett, ist doch die Kombination von Hammond-Orgel und Keyboard völlig ausreichend. Auf dem ersten Stück des Albums, dem Titeltrack, ist der Gesang noch so dahingebellt, dass ich kaum Gutes hoffen mag. Aber im weiteren Verlauf besinnt der Sänger sich dann doch noch auf souligere Töne.

Das im Ska weit verbreitete Element des Abgehackten und Hektischen mag zwar vielen Menschen helfen, genau zu erkennen, an welchen Stellen sie ihre Knie in die Luft hauen sollen, mir macht das höchstens die Ohren nervös. Aber dafür entschädigt mich, wenn die Hammond-Orgel so wunderbar cheesy orgelt. 

Wie sich das für ein zünftiges Re-Release so ziemt, gibt es noch zwei Bonustracks obendrauf: „Wake up Rebels“ und „Rudestyle Selector“, einst als Single separat veröffentlicht.

Im Jahr 2010 zur Aufnahme der Singe „Anthems fromt the Gutter“ haben The Offenders zusätzlich Punkrock inhaliert. Die Single enthält neben den beiden Haupttracks noch 6 Bonustracks, die allesamt Coverversionen sind. Damit erhebt sich die CD in den Status einer EP. 

Die Vermengung der alten Two-Tone-Ausrichtung mit der neueingeführten Punkrockprise lässt die alte Souligkeit recht weit unter die Räder kommen, und die Band noch unentspannter klingen. Ihre Bonustracks haben sie von folgenden Bands gecovert: Undertones, Rancid, Misfits, Cock Sparrer, The Clash und, aus dieser Reihe etwas herausfallend, Supergrass. Ich kann dieser Scheibe äußerst wenig abgewinnen. Eingefleischte Skapunkfans halten das aber sicher für eine tiptop Partyplatte und hüpfen sich zu „White Riot“ den letzten Schweißtropfen aus dem Leib.

(Mad Butcher Records)

The Offenders

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Nachruf auf Andy Stillion (Aheads)

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Eine traurige Nachricht erreichte mich vor wenigen Minuten: Andy Stillion, einst Sänger der Herforder Band Aheads, ist gestern (11. Juli) gestorben. Er war am Vormittag mit seiner Freundin auf einem Bootsausflug zu den Farne Inseln, kollabierte auf dem Boot und war tot. Alle Wiederbelebungsversuche schlugen fehl.

Ich selber habe Andy leider niemals live auf der Bühne erleben dürfen und ihn auch nie kennengelernt. Wer ihn erlebt hatte zu Aheads-Zeiten, schildert ihn als imposante Erscheinung und als Menschen, der das, was er auf der Bühne verkörperte, auch absolut gelebt hatte.

Der Tod von Andy fällt in die Vorbereitungen zur Wiederveröffentlichung des Aheads-Gesamtwerks. Die Idee eines einmaligen Aheads-Reunion-Konzertes im Dezember gemeinsam mit Slime hat sich damit erledigt. Was die Aheads an Aufnahmen von 1979 bis 1981 hinterlassen haben, zeichnet das Bild der musikalisch eigensten Punkband der Region. Vor etwa einem Monat habe ich einen Remix des Aheads-Stückes „Mirror“ fertiggestellt. Möge Andy in der Musik noch lange lange weiterleben!

Aheads-Schlagzeuger Werner in seiner E-Mail: „Andy – wir sind Dir dankbar für die Zeit mit Dir – Du lebst in unseren Herzen weiter!“

 

Zeitungsartikel „The Berwick Advertiser“

Mars-Galliculus-Remix von „Mirror“


„Andy, Sänger der AHEADS“ porträtiert 1981 von Weizenfeld

Aheads bei Myspace

 

 

 

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Aktualisiert ( Dienstag, 13. Juli 2010 um 14:28 )
 

The Prosecution – „Droll Stories“ CD

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„Wir sind The Prosecution, eine Skacoreband …“ – und schon hab ich Angst vor der CD. Mal sehen, was mich da ganz genau erwartet. Ach so schlecht fängt es garnicht an. Das Intro klotzt mit Atmosphäre und orchestral anmutendem Arrangement mit Bläsern und Keyboard.

Was danach kommt, klingt nicht wie das hektische Trallala, bei dem auf den Gitarren herumgehackt wird, als wolle man ihnen mit aller Gewalt gute Laune einprügeln. Genaugenommen höre ich bislang auch nicht viel Ska. Hauptsächlich ist das einfach melodischer Punkrock und Hardcore, der so tut als würde ihm in der niederbayerischen Heimat der Band die kalifornische Sonne auf den Pelz braten. Skaparts sind gelegentlich eingestreut, die satten Bläser sorgen für Fülle, das Keyboard für die gesunde eigene Note. Ein paar der Skaparts sind mir schon zu aufgedreht.

Im Laufe der CD holen sich die Skaparts immer mehr Raum. Aber wenn da dann auch noch so erfrischende Stücke wie das poppige „Worship“ bei herauskommen, ist daran nichts schlimmes zu finden. Tolle Melodien, tolle Gitarren. Von den Vorurteilen, die das Info bei mir losgetreten hat, bleibt schon nichts mehr über.

Wenn die CD gleich durch ist, dann ergebe ich mich der frisch geweckten Lust, mir mal wieder Blowhard anzuhören – eine australische Band, die in den 90ern recht ähnliche Musik gemacht hatte. Nun aber erst das letzte Stück auf „Droll Stories“: Akustische Gitarren und Orchestersounds zum Runterkommen, aber immer noch zum Mitsingen. Klasse Scheibe!

Der Vergleich mit Blowhard hinkt im übrigen sofort, sobald jemand anfängt zu singen; wo The Prosecution da auf Harmonie setzen, geht es bei Blowhard ruppiger zu.

(Fatsound Records)

The Prosecution

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Aktualisiert ( Mittwoch, 07. Juli 2010 um 10:20 )
 

Klasse Kriminale – „Kidz Properity since 1985“ CD

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Ein Vierteljahrhundert Bandbestehen und Positionierung als antirassistische Oi!-Band verlangt danach angemessen begangen zu werden. Da in den letzten 25 Jahren bei Klasse Kriminale so manch Bandmitglied über Bord gegangen ist, steht Sänger Marco Balestrino heuer mit komplett anderer Mannschaft auf Bühnen und in Studios als noch 1985. Und so klingt die Band heuer auch anders als einst. Die 25 Klasse-Kriminale-Klassiker auf dieser CD kommen als ordentliches Punkrockbrett daher, wofür eine gewisse Süßlichkeit der frühen Jahre weichen musste. Aber dieser Arschtrittsound steht der Band ohne Weiteres richtig gut. Und wenn ich mich an das letzte Klasse-Kriminale-Album erinnere, welches ich gehört hatte („I Know this Boy“), dann sind sie hier eindeutig wieder viel besser in Form. Nur den Schlagzeugstolperer in „La Ragazza Dalla T-Shirt Degll ‘Angelic Upstarts’“ hätte ich nicht unbedingt dringelassen, da stolpert das Ohr gleich mit.

Sollte es Leser geben, die von Klasse Kriminale noch nichts gehört haben: Klasse Kriminale spielen Streetpunk/Oi! mit kämpferischen italienischen Texten und haben dabei so manchen Klassiker im Gepäck.

(Mad Butcher)

Klasse Kriminale

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Aktualisiert ( Donnerstag, 01. Juli 2010 um 16:14 )
 

Sunday Chocolate Club – „You Look Much Better Undressed“ Download

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Die erste Download-EP war schon eine Perle im lokalen Indie-Rock. Der aktuelle Nachfolger zeigt den Sunday Chocolate Club nochmal eine Prise zackiger. Verlockende Rhythmen zum Beineschwingen, eine Gitarre, die sich nicht zu langweilen droht und die im Titelstück von „You Look Much Better Undressed“ mit sich selbst um die Wette schreit.

Keine Frage, wo diese EP hingehört: 1. in eure Ohren; 2. auf die Tanzflächen der Indie-Rock-Discos.

Free Download

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