ÜF-CD033/ÜF-LP033
VÖ: 6.2.2015
1974 gründeten Martin Lück, Bernd Hanhardt und Kemper gemeinsam die Schülerrockband Getting Better. Vier Jahre später brachten Punk, New Wave und der damals noch seltene Entschluss, von nun an nur noch deutsche Texte zu schreiben, neues Leben in die Band, die sich fortan Brausepöter nannte. Legendär ist der Auftritt auf dem ZickZack-Festival in Hamburg anno 1980 gemeinsam mit Abwärts und Einstürzende Neubauten, den Brausepöter im Hagel entflammter Wurfgeschosse unerschrocken durchzogen. Bis zur Auflösung 1982 kam es neben zahlreichen Gigs zu einer Single auf ZickZack („Liebe Glück, Zufriedenheit“) und einem Videoclip im ARD-Programm („Bundeswehr“).
Genau dieser Videoclip ist es, der auf Youtube dem Vergessen entrissen, 2009 international für Aufsehen sorgt: der Song wird als Link durch die Blogs gereicht, zwei Labels, eins aus Münster und eins aus New York, bringen den Song als Single heraus. Beim „Maximum Rocknroll“ aus San Francisco zeigt man sich begeistert, Brausepöter werden zum Hit beim US-Radiosender WFMU.
2010 findet die Band zurück auf die Bühne und kommt wieder richtig in Fahrt. Live entwickeln sie mitreißende Energie und zwingenden Groove. Ein bisheriger Höhepunkt war ein Clubkonzert, das inkl. Zugaben das Publikum fünf Stunden lang begeisterte.
Nach der bereits erschienenen Werkschau über die frühen Tage ist es nun an der Zeit für ein neues Album – nach wie vor in der Urbesetzung von 1974. Auf dem komplett in Eigenregie aufgenommenem „Selbstauslöser“ gibt es 11 nagelneue Songs zu hören, die Songwriter Martin Lück seit der Reunion der Band geschrieben hat. Ohne Punk und New Wave gänzlich untreu zu werden, zeigen die neuen Songs eine stilistische Breite, die man bei anderen Bands dieser Generation vergeblich sucht. Neben der Schrägheit von „Ich hör jetzt nur noch Pink Floyd“ und der Melancholie von „Alles was ich hab“ lockt auch der unwiderstehliche Popappeal von Ohrwürmern wie „Einmal um die Welt“ und „Ilse-Marie“.
Abgeschlossen wird der Longplayer mit „Keiner kann uns ab“ in einer gemeinsamen spontanen Live-Session mit der jungen Berliner Combo Isolation Berlin, die diesen Brausepöter-Klassiker von Anfang an mit im Repertoire führt.
Being founded as a high school band in 1974 and four years later infected with punk and new wave, Brausepöter has been one of the first bands to translate this music into German language. Legendary was their appearance at the ZickZack festival in Hamburg in 1980 with Abwärts and Einstürzende Neubauten, where they played under the hail of burning missiles. Until breaking up in 1982, they had numerous gigs, a 45er on ZickZack (“Liebe, Glück, Zufriedenheit”) and a video clip on public service television (“Bundeswehr”).
After being saved from oblivion on Youtube in 2009 that video clip caused a stir on the internet: The song travelled round the blogs, two labels – one from Münster, Germany, one from New York – have released this track on 7? vinyl. “Maximum Rocknroll” writers showed themselves delighted. And Brausepöter were rotating on US radio station WFMU.
2010 they have found their way back onto the stages and have got into their stride. Live they develop infectious energy and urging groove. One highlight so far was a club concert that kept the audience excited for five hours.
After an extensive retrospective of the early days has been released a while ago, it’s time for a new album – still in original 1974 line-up. The self produced “Selbstauslöser” (Self Timer) brings 11 brand new songs. Without becoming completely unfaithful to punk and new wave, the new songs show a stilistic range you won’t find with many bands of their generation. Beside the weirdness of “Nur noch Pink Floyd” (From Now On I Will Only Listen To Pink Floyd) and the melancholy of “Alles was ich hab” (All That I Have) there is the compelling temptation of such catchy tunes as “Einmal um die Welt” (Once Around the World) and “Ilse-Marie”.
“Keiner kann uns ab” (No One Can Stand Us) concludes the longplayer as a spontaneous live session with Isolation Berlin, a young band from Berlin, who have been playing this Brausepöter classic from their beginning.