Ich weiß nicht mehr, zu welchem Zeitpunkt diese CD hier eingetroffen war. Auf jeden Fall war es nicht der richtige. Ich hatte die CD widerwillig eingeworfen und fühlte mich gleich angeödet. Vermutlich hätte ich die Zeilen „Hey, hey hey, nothing's alright – I'm not okay“ im ersten Song auch exakt so unterschreiben können. Heute gebe ich der CD eine ausführliche Chance und schon der erste Song ist ein absoluter Punk'n'Roll-Ohrwurm, der mit mit Power um die Ohren fliegt. Just in diesem Moment ist mein größter Kummer auch nur noch die Frage, wo ich meine Armbanduhr hin verschlürt habe. Und mit „Devil to Pay“ fliegt mir auch schon der zweite wuchtige Hit in Folge von The Poison Ivvy um die Ohren und ich bin richtig angetan und habe das Gefühl, die Hitdichte wird nicht groß abnehmen. Titel drei hat jetzt sogar meine Armbanduhr wieder hergezaubert und kommentiert dies gleich mit einem leidenschaftlichen Gitarrensolo. Bevor Langeweile aufkommen kann wird an sechster Stelle ein instrumentales Surfpunkstück eingebaut – auch das sehr toll. Drei Songs weiter überkommt mich der Drang mit meinem Schinkenbrot in der Hand durch die Wohnung zu tanzen, und kurz gebe ich mich dem hin. Ein deutliches 
Zeichen dafür, dass ich die Band beim nächsten DJ-Termin im Hinterkopf haben sollte. Und gleich darauf eine kraftvolle Coverversion von Chers „Bang Bang“ aus der Feder ihres verstorbenen Ex-Gatten Sonny Bono. Die zweite gelungene Coverversion kommt zwei Stücke später: das trabende Westernstück „(Ghost) Riders in the Sky“. Nicht unterschlagen sollte ich den deutlichen Anteil Schweinerock in der Musik von Poison Ivvy (was sie etwas wie die lokalen Dustsucker klingen lässt). Nach 16 wuchtigen Hits und einigem verzerrten Gelächter ist Stille und mein Laufwerk weigert sich konsequent, die CD wieder herauszugeben.
(Crazy Love Records/Colibri Records)
