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Den Helden der Kindheit die Seele geraubt

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Um mal den Vorwurf, wir seien ein reines Musikheft, entgegenzuwirken, kommt jetzt ein Artikel zum Thema Kinderfernsehen. Wir befinden uns in den ausggehenden 90ern, nicht gerade mein Lieblingsjahrzehnt. Was für eine Kultur, bäh! Mode, Musik.. ja und das Kinderfernsehen. Was heutige Fernsehfritzen aus den guten alten Kinderserien so machen ist die reine Gesichtslosigkeit. Derzeit wird von Amis und Franzosen “Jim Knopf und die wilde 13” als Zeichentrick neu verfilmt. Nachdem ja schon “Urmel aus dem Eis” zum Zeichentrick verhunzt wurde, also nun der nächste Augsburger Puppenkisten-Klassiker. “Jim Knopf” wird nun auf PC getrimmt. Lukas, der Lokomotivfüherer darf nicht mehr rauchen, die wilde 13 sind glaube ich auch nicht mehr zu 12t, sondern nun zu 13t, damit die Kinder kein falsches Zählen lernen und ähnliche unlustige Scherze. So verhunzt die political Correctness also das einstmals so schöne Kinderfernsehen. Wenn die Kinder heutzutage solch seelenelose Unterhaltung vorgesetzt bekommen, wer will sich denn da noch über gesellschaftliche Verrohung wundern. Vor allem bei all dem Japan-Trash, wie “Power Rangers” oder auch, wieder aus Amiland, die ollen mutierten Gulli-Schildkröten. (Kleiner Einschub in den original Artikel: In der Tat ist die Zeichentrick-Version von Jim Knopf wie erwartet völlig ohne Charme und total langweilig.)

Ein weiteres Beispiel ist die neue Pipi Langstrumpf Zeichentrickserie. Was soll so ein Scheiß?! Hat das von euch schon einmal jemand gesehen? Der ganze Anarchismus dieser Figur ist vollkommen unter den Tisch gefallen und purer Dämlichkeit gewichen. Statt unterhaltsam frech zu sein, ist die neue Pipi einschläfernd debil. Und ich finde die alte Pipi nach wie vor großartig. Selbst die beiden Ganoven haben gänzlich ihren Charme verloren.

Warum muss man solche Klassiker eigentlich in die oberflächlichen 90er transplantieren. Warum ist das nötig? Um sich eine Generation von “Ja”-sagenden Modefolgern heranzuziehen? Hätte ich Kinder, ich würde ihnen den ganzen 90er Schund vorenthalten, zumindest aber die alten Klassiker nahbringen. Und was ist mit den Techno-Schlümpfen? Also ich bitte euch!

Ein weiterer Klassiker, den ich nach wie vor sehr gerne sehe, ist “Pumuckl und sein Meister Eder”. Einfach zeitlos gut und witzig. Früher zu Vorschulzeiten hatte ich den Spitznamen Pumuckl, weil ich die komplette Merchandise-Palette hatte. T-Shirt, Kulleraugen-Tornister, Federmappe usw. Doch was ist heute aus Pumuckl geworden. Der Pumuckl-Club ist doch der letzte Mist! Zu was sich Hans Clarin da herablässt - Wenigstens ist er bei Pipi Langstrumpf nicht mehr dabei - Geisterbahnbesitzer Leo Kirsch, eine simple Figur ohne ausreichenden Humor, dazu ein Moderatoren-Team, was im Kinderfernsehen nichts zu suchen hat, bei derartiger Unfähigkeit. Warum sind die nicht bei MTV? Und der Verkehrserziehungs-Pumuckl, hat seine alten Gagschreiber wohl auch über Bord geworfen. Da möchte man sich als Pumuckl-Fan doch am liebsten vors Auto werfen oder vor ein Kinderfahrrad. (Nachtrag: Die Serie “Pumuckls neue Abenteuer” war wieder recht nett, das lass ich mir gefallen.)

Selbst deutsche “Sesamstraße”-Folgen neueren Datums sind auch nicht mehr das gelbe vom Oi. Samson besitzt durch partielle Fellerneuerung nun gleich zwei Farbnuancen in seinem Äußeren und Oskar heißt nun Rumpel, aber ich hoffe er mag immer noch Müll.

Sollte sich irgendjemand jemals an Doctor Snuggles vergreifen... (Nachtrag: Mittlerweile sind wohl neue Snuggles-Folgen in der Mache...)
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Aktualisiert ( Mittwoch, 25. November 2009 um 03:30 )  

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