"Rot! Grün! Gelb! Blau!" ruft es mir gleich am Anfang entgegen. So farbenfroh also die SCC-Entsprechung des guten alten Ramonesschen "One-two-three-four!!". Doch nicht am amerikanischen Drei-Akkorde-Rock'n'Roll, sondern eher am britischen Indie-Rock orientiert sich die Musik des Sunday Chocolate Club. Der Sound bleibt bescheiden und luftig bei der klassischen Gitarre-Schlagzeug-Bass-Gesang-Konstellation. Dabei klingen in dem Mix alle Beteiligten verdientermaßen gleichberechtigt. Mal klingt die Gitarre clean klirrend, als wolle sie The Cure und den Chameleons zuwinken, fliegt hin und wieder auf Phaser-Effekten klammheimlich in den Spacerock, während Drums und Bass das, mit aus der Post-Punk-Epoche transplantierten Tanzrhythmen, zu vertuschen versuchen. Wieder gelandet, erinnern alle daran, dass schon die 60er Jahre eine große Zeit für rockige Popmusik waren. Und auch ihre wichtigste Aufgabe nimmt die Band ernst: In diese Musik gut sichtbar eingewickelt sind ein paar eingängige Hitsongs mit Gute-Laune-Appeal. "I Run" will ich in Indie-Discos hören, und "Whoohoo" würde auch den B52's oder Revillos sehr gut stehen.
Und wer nach der "New Addiction"-EP Appetit auf noch mehr hat, findet auf der Homepage der Band noch eine Portion Nachschlag aus den Tagen vor dieser EP.
