Wieder vermittelt sich mir der Eindruck, dass aus München in Sachen Punkrock überdurchschnittlich viel gutes kommt. Sucht man im Internet nach den Ramonas, stellt man schnell fest, dass der Name deutlich mehr als einer Band in den Sinn kam, als es darum ging, sich irgendwie zu benennen. Da gibt es eine süddeutsche Schlagerkapelle, eine englische All-Girl-Ramones-Cover-Band und eben diese Münchener, die sich ebenfalls, wenn auch nicht ausschließlich, stark den Ramones verschrieben haben. Was diese Ramonas dabei auszeichnet, ist, dass sie durchgehend von ihrer bayerischen Mundart Gebrauch machen. Da wird der wellenreitende Vogel mal eben zum „Rasenmäha“ und Tom Waits' Hymne gegen das Erwachsenwerden heißt nun „I mog ned werdn wia mei Bab“. In „Rosis-Tochter.de“ wird, man vermutet es schon, der Spider Murphy Band Referenz gezollt. Ohne sattes Schmunzeln kann ich mir die Ramonas nicht anhören. Und wie der Titel verrät, handelt es sich um ein Livealbum, so dass die Musik atmen kann – sehr klarer, wenn auch vielleicht etwas nüchtern gemischter Sound.
(R'n'D/BSC Music)