Ueberfall

 
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Ueberfall

Punx-Boots-Tour mit Contra D, Untenrum, Atomkrieg, Drunken Disaster – 23. Juli 2011, AJZ Banane, Erfurt

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Die Sex Pistols mit „God Save the Queen“ auf der Themse – solche und ähnliche Bilder sind es doch, die man im Kopf hat, wenn man von einer Punx-Boots-Tour hört. Das erste Missverständnis, dass wir mit Contra D auf dem Boot spielen sollten, war schnell beiseite geräumt. Wir sollten also erst nach der Bootsfahrt im Erfurter AJZ Banane spielen. Also freuten wir uns auf einen geselligen Ausflug mit anschließendem Gig.

Damit es früh losgehen konnte, trafen wir fünf uns schon am Vorabend im Hause Aldi und Lappi, um zu vermeiden, dass irgendjemand von uns am Morgen nicht rechtzeitig zur Abfahrt am Bahnhof auftaucht. Bei einer Abfahrtszeit von ca. Viertel vor Sechs eine berechtigte Sorge. Mir war klar, wenn ich so früh am Morgen aufstehen muss, dann sollte ich verhältnismäßig früh zu Bett gehen und gleichzeitig auch Sorge dafür tragen, dass ich mich nicht etwa verkatert aus den Federn kämpfen muss. Für mich kein so riesiges Problem.

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Aktualisiert ( Sonntag, 31. Juli 2011 um 09:00 ) Weiterlesen...
 

Der Meister der Überrumpelung

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Dank eines offenbar sehr scharfen Gegenstandes auf einem innenstädtischen Radweg entschwand innerhalb von Sekundenbruchteilen gestern Nacht die gesamte Luftbefüllung aus dem Hinterrad meines Fahrrades. Zuvor verabschiedete ich mich von der geselligen Runde, die sich Reisegruppe West nannte und mit mir den Abend beim BiBloStati verbracht hatte – dem Bielefelder Blogger-Stammtisch. Ich war erstmals Teilnehmer dieser Gesellschaft und fühlte mich sehr wohl in ihrer Mitte. Ich persönlich war die einköpfige Reisegruppe Nord, die sich vom Weg aus der Ostkneipe zu einem Westschlenker hat hinreißen lassen. So war ich also bester Laune bis mich ein äußerst auffälliges Zischen wortwörtlich mit den Füßen auf den Boden zwang. Die allgemeine Scherbenlandschaft auf den Radwegen ist mir ein steter Quell von Trainingseinheiten zur Erweiterung handwerklicher Geschicklichkeit. Einen anderthalb Zentimeter langen Schlitz quer durch Decke und Schlauch war denn aber zum Flicken doch zuviel des Guten. Also musste ich mich wohl oder übel in Kosten und Arbeit stürzen. Bei der Gelegenheit konnte ich nun auch endlich mal für das halbe Fahrrad von Dunlop-Ventil auf Schrader umsteigen. Schlauch und neue Luftpumpe konnte ich im nahe gelegenen Baumarkt bekommen, aber was den Mantel anging, wollte ich dann doch nicht am falschen Ende sparen und biss in den sauren Apfel der vergleichsweisen Kostspieligkeit und machte mich zwecks Erwerbs eines pannengeschützten Markenproduktes auf in die Innenstadt.

Nachdem dieses relativ sperrige Ersatzteil erworben ist, laufe ich mit ihm über der Schulter hängend  die Bahnhofsstraße entlang, vorbei an einem Stand, um den herum junge Menschen schwirren, die Flaneure ansprechen, um sie – so muss ich aus Erfahrung vermuten – einen kleinen Fragenkatalog abzufragen und als logisch unausweichliche Folge zu einer Kontoeinzugsermächtigung für einen monatlichen Spendenbeitrag für die Gute Sache zu überreden, der auf auf einen täglichen Beitrag heruntergerechnet total wenig klingt und selbstredend für jedermann erschwinglich sein sollte. Ich höre eine junge Frau im orangenem Drückerdienst-T-Shirt sagen: „Hallo junger Mann mit dem Reifen! Ja, ich meine Sie, es gibt da keinen anderen!“. Ich husche resolut weiter mit einem Lächeln, das Sympathie für die Person, aber überzeugte Flucht vor der Sache ausdrücken soll. Ich scheine dabei inzwischen wirklich eine hoffnungslose Unnachgibigkeit auszustrahlen, denn sie stellt sich mir nicht in den Weg. Und ich muss nicht im Slalom um sie herum laufen. Das freut mich, denn ich finde solche Situationen tendenziell eher unangenehm. Nun sieht mich ihre Kollegin von hinten, liest, was auf meiner Tasche steht und bringt jenen Kommentar, der für mich das Zitat des Tages ist: „Den kannst du nicht überfallen; der junge Mann ist auf Überfall-Records. Das ist der Meister!“.  Na dann bitte ich doch alle Drückertruppen darum, das in Zukunft stets zu beachten.

 

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20 Jahre Überfall – Compilation + Festival

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Im April 2016 endet das 20. Jahr seit der ersten Ausgabe des „Punküberfall“. Ein schöner Anlass, um zu feiern. Deshalb ist die Planung eines – vorraussichtlich zweiteiligen – Festivals in Planung. Dazu geht es Back to the Roots: Das Festival findet nicht in Bielefeld statt, sondern in Herford, im Fla Fla. 1997 gab es bereits im alten Fla Fla (damals hieß es kurzzeitig Spunk) das erste Punküberfall-Festival. Die genauen Termine und die Bands für 2016 werden innerhalb der kommenden Woche hier verkündet.

Neben den Festivals soll es auch eine Compilation zum Jubiläum geben. Interessierte Bands und Solokünstler sind aufgerufen, sich bei mir zu bewerben. Ich freue mich auf euch!

Übrigens: Das Fla Fla renoviert aktuell für den nächsten Umzug und kann jede helfende Hand gebrauchen.

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Aktualisiert ( Samstag, 16. Januar 2016 um 14:44 )
 

Arrested Denial – „Our Best Record So Far“ CD/DL

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Arrested Denial präsentieren auf ihrem zweiten Album Punkrock mit melodischen Gitarren, changieren dabei im Spektrum vom bissigen Hardcorekracher bis zur Ballade. Dazwischen sehr viel hymnisches mit angemessenen Tempowechseln, die die Ohren wachhalten. Immer mal wieder gibt es eine Orgel zu Gast und beim countryangehauchten „D-Land“ unterstützt eine Mundharmonika den Untergang des Kapitalismus. Der Gesang, teils englisch, teils deutsch, erinnert in seiner Kratzigkeit an Leatherface. Die Stimmung wechselt zwischen Melancholie, Zorn und einer Priese in Offbeat getunkter, giftiger Heiterkeit.

Für weniger gelungen halte ich das Albumcover. Das dezente Foto mit den spielenden Kindern wird von den grell unterlegten Schriftzügen komplett erschlagen und kann überhaupt nicht mehr wirken. An der Stelle wäre weniger mehr gewesen.

(Mad Butcher Records)

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Aktualisiert ( Dienstag, 14. Mai 2013 um 15:28 )
 

Brausepöter – „Komplett! 1979-1991“ CD + Download

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ÜF-CD028

Bestellung und Download bei Bandcamp

Bald 34 Jahre nach Bandgründung erscheint nun endlich das erste Album von Brausepöter. Ihre erste Single von 1980 gehörte zu den ganz frühen ZickZack-Veröffentlichungen. Leider war sie so schlimm produziert, dass sie der Band nicht gerecht wurde und ihr kaum ein Klassikerstatus angedeihen konnte. Die Musikpresse sah das allerdings ganz anders, und so setzte etwa die Spex die Single an die Spitze ihrer Charts.

Wie die beiden Songs der Single eigentlich klingen sollten, ist auf dieser umfangreichen Zusammenstellung zu hören. Dieser Einblick ins Tonarchiv der Band zeigt die Band in ihrem ganzen rauhen Charme. Selbst jene Aufnahmen, die mit dem einfachsten Equipment (einem Kassettenrecorder) aufgenommen wurden, klingen erstaunlich gut.

1982 löste sich Brausepöter auf. Doch Frontmann Martin Lück nahm auch allein in den folgenden Jahren weiter Musik auf, die sich so gut an das Brausepöter-Bandmaterial anfügt, dass sie auf dieser CD auch vertreten ist.

Die Musik von Brausepöter ist ein Mix aus Punkrock, verschiedenen New-Wave-Einflüssen, Ska, Powerpop usw. Die Gitarre wird schonmal gegen ein Klavier getauscht. Und die Texte sind (abgesehen von einer einzigen Ausnahme) in deutsch, aus der Perspektive des persönlichen Erlebens und mit einer erquicklichen Prise Humor.

Die CD kommt mit 16-seitigem Booklet incl. aller Songtexte und einem ganzen Schwung Fotos.

Seit Ende 2010 steht Brausepöter wieder in Gründungsbesetzung auf der Bühne und klingt, als wäre seit 1982 kein Tag vergangen.

 

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Aktualisiert ( Donnerstag, 22. Dezember 2011 um 12:23 )
 


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