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Fanzine

Galliculus-Salat (Erdnussbutter-Nudelsalat)

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Ja genau, eine ganz neue Art von Ruhm strebe ich an. Mein Wunsch ist es, dass in Zukunft auf Parties regelmäßig mindestens ein Gast aufläuft, der sich schon mit den Worten „Ich mache einen leckeren Galliculus-Salat“ ankündigt.

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Aktualisiert ( Sonntag, 09. August 2015 um 12:18 ) Weiterlesen...
 

Feuchte Finger

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Werde ich langsam richtig zum Spießer? Es gehört in gewissen sozialen Strukturen ja immer noch zum guten Ton, seinen eigenen Speichel nicht hinunterzuschlucken, sondern ihn um die eigenen Füße zu verteilen. Ich kann es ja verstehen, wenn jemand irgendwo in die Ecke kotzt – im Zweifel ist das das zwar wesentlich unappetitlicher, aber was raus muss, muss halt raus. Aber für alle, die es noch nicht wussten: Eigenspeichel herunterzuschlucken ist nicht schädlich, im Gegenteil, es hält sicherlich sogar den Flüssigkeitshaushalt noch in Balance.

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Aktualisiert ( Sonntag, 28. Februar 2010 um 15:29 ) Weiterlesen...
 

The Savants – „Mosquito Sunrise“ CD

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The Savants spielen hymnisch melodischen und meist schnellen Punkrock zwischen Lag Waggon und Radioaktiva Räker, aufgelockert durch geschickt eingewirkte Swing- Polka-, und Folkpunknummern inkl. Accordeon, Fiedel und Trompete. 

Ständig kann ich im Kopf noch einen mir bereits bekannten anderen Song einer anderen Band mithören, mal sind das die bereits erwähnten Radioaktiva Räker, mal die Swingin' Utters und nicht selten ganz viel auf einmal. Oft liegt mir was auf der Zunge und ich komm und komm nicht drauf. Das macht mich ja ganz kribbelig. Besonders „Carnival“ beherbergt Klang- und Melodieanleihen, die ich irgendwoher kenne und jetzt zermartere ich mir das Gehirn, versuche meine Assoziation zu greifen. Doch immer wieder flutscht sie mir durch die Finger, macht mir eine lange Nase. Und auch „Everybody Is a Little Gay“ gibt mir kaum Ruhe. „Summer in Galway“ fängt an wie „Mach die Augen zu“ von den Ärzten – kein Gegrübel, beruhigtes Zurücklehnen, aber „Carnival“ lässt mir keine Ruhe. Während bei den Savants da englisch gesungen wird, höre ich in meinem Kopf deutsche Worte ohne sie zu verstehen. Vielleicht Popperklopper? Die klingen auf jeden Fall auch irgendwie durch. 

Alles bei The Savants klingt für mich, wie irgendwo schonmal gehört, aber sie haben's gut verrührt, liefern einige Ohrwürmer und genug Energie für eine sehr große Becken scheppernde Rosa-Häschen-Armee. Dem Namen nach könn'se ja sonst auch nix.

(Hulk Räckorz)

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Aktualisiert ( Sonntag, 21. Februar 2010 um 11:48 )
 

The Stranglers – „Decades Apart“ CD/Download

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Wieviele Stranglers-Compilations gibt es mittlerweile eigentlich schon? Weiß der Kuckuck, bzw. die entsprechende Discografie-Seiten im Netz. Diese Sammlung berücksichtigt aber endlich mal die ganze Karriere der Band und das ist eine Premiere.

Als Fan fallen mir natürlich eine Reihe von grandiosen Stücken ein, die sich auf dieser Compilation nicht wiederfinden, aber die waren auch keine Single-Auskopplungen, auf die sich dieses Doppelalbum hauptsächlich konzentriert. Den „Waltzinblack“ vom sträflich übersehenen „Meninblack“-Album gibt es trotzdem, ist er schließlich irgendwann zur obligaten Einlaufmusik auf Stranglers-Konzerten geworden. Und die Qualität eines Tonträgers sollte man besser an den Stücken messen, die enthalten sind, als an jenen, die nicht dabei sind – auch wenn man bei solchen Kopplungen leicht darauf verfällt, zu glauben, alle wirklich guten Songs müssten dabei sein. Für „Relentless“ etwa vom letzten Album „Suite XVI“ muss man sich dann eben doch schlicht und einfach „Suite XVI“ zulegen, womit man auch keineswegs einen schlechten Griff macht.

Was auch eine Stranglers-Premiere ist, wenn ich da gerade nichts übersehe, ist die Tatsache, dass diese Best-of ein paar Songs enthält, die eben nur auf dieser Best-of enthalten sind: zwei komplett neue (die Snippets klingen toll) und ein ganz altes, was die Band so gut unter Verschluss gehalten hat, dass es nichtmal in Bootleg-Form irgendwie an die Öffentlichkeit gelangt war. Natürlich will ich die drei Songs haben, mir aber dafür doch nicht diese Best-of kaufen mit lauter Stücken, die ich längst alle habe. Und selbst wenn ich mir die CDs kaufte, so hätte ich auch nur die beiden neuen Stücke. Die alte Rarität ist nämlich nur auf der Download-Version des Albums. Von den beiden neuen Stücken wird "Retro Rockets" als Single vorausgekoppelt, aber leider nur in Download-Form. Keine Maxi-CD, keine 7". Kostenlose Downloads finde ich ja eine super Sache, aber wenn ich etwas bezahle, dann will ich etwas in der Hand halten. Naja, da werde ich als Fan wohl mal ein Opfer bringen.

Allen, die erwägen, sich einen Überblick über die Stranglers zu verschaffen, der nicht 1990 aufhört, denen sei zu „Decades Apart“ geraten. Alle anderen Compilations spart euch besser. Außerdem ist der Zeitpunkt, die Stranglers als aktuelle Band für sich zu entdecken ein sehr guter, seitdem sie wieder ein Quartett sind. 

Hm, aber irgendwie fehlt auf dem Album schon „Who wants the World?“ (damals reine Single-Veröffentlichung). Und „Let Me down Easy“ und „Was It You?" und „Shakin' Like a Leaf“ und „North Winds“ und … 

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Aktualisiert ( Sonntag, 21. Februar 2010 um 11:51 )
 

Véronique Olmi – „Meeresrand“ Roman

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Ein kleiner Roman zum flotten Weglesen. Aber keineswegs eine fluffige Kost.

Eine Mutter reist mitten unter der Woche mit dem Bus ans Meer, damit ihre Kinder einmal das Meer sehen können. Die Schulpflicht des älteren Knirpses (wie sie ihre Kinder immer wieder nennt), interessiert in der Situation nur ihn selbst. Was sie zu dieser Reise veranlasst wird nicht gleich ganz klar, aber der Klappentext verrät leider schon viel zu viel darüber, dass das Ganze wohl kein gutes Ende nimmt. 

Schnell wird klar, die Mutter hat erhebliche psychische Probleme. Sie leidet unter schweren Depressionen, einer Soziophobie und Panikattacken. Tauschen möchte man mit ihr nicht. Die Sozialarbeiter die sie betreuen, sind ihr eine unangenehme Last. Selbst ihr einziger Lichtblick in ihrer Wahrnehmung, ihre beiden Söhn, sind eine Überforderung für sie. Das Verantwortungsverhältnis hat sich längst umgekehrt, dass eigentlich der ältere Sohn die Rolle des Familienoberhauptes eingenommen hat, das besorgt die Mutter im Blick hat. 

Die ganze Reise ist für die Mutter eine riesige Anstrengung, und auch das Meer stellt sich nicht als das schöne sonnige blaue heraus, das sie ihren Kindern präsentieren wollte, sondern als verregnete dunkle Bedrohung. 

Wie sie ihre Umwelt wahrnimmt ist zwar tragisch und ungesund, zeigt aber auch, dass man mit einer intelligenten und geistreichen Person zu tun hat. Und so springt bei aller Ausweglosigkeit doch auch das eine oder andere Schmunzeln ab. Aber das ist ja das Dilemma, dass Intelligenz zu Reflektionen befähigt, die einen an sich selbst oder der Umwelt verzweifeln lassen können. Am Ende bleibt kein Zweifel, dass alles, was sie tut, aus Liebe zu ihren Kindern geschieht. Nichts tut sie in dem Bewusstsein, ihren Kindern zu schaden. Und bevor man mit dem Buch durch ist, setzt der letzte Satz der ganzen Tragödie noch eine schockierende Krone auf. Und wie es danach weitergeht, bleibt der Spekulation des Lesers überlassen.

Und dem Menschen, der in seiner Amazon-Kritik diagnostiziert, Véronique Olmi bräuche ganz dringend psychiatrische Behandlung, hat irgendwie ein Problem mit dem Auseinanderhalten von Ich-Erzähler und Autor. Aber es gibt ja auch Menschen, die beschimpfen auf der Straße die unglaublich schlechten Laiendarsteller aus Gerichtsshows für ihre Straftaten … Dabei sind die wahren Verbrecher nicht die Darsteller, sondern die Fernsehsender, die diese Produktionen ausstrahlen.

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Aktualisiert ( Samstag, 20. Februar 2010 um 19:09 )
 


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