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Diskoteket - "Diskoteket" Download

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Dem Bandnamen nach würde man Musik zum Tanzen erwarten. Doch auf lupenreinen Discofunk sollte man sich nicht einstellen. Wir versetzen uns doch besser wieder mal in die Zeit zurück, als Punk das Tanzen lernte - Tanzen mit der Last der Welt auf den Schultern. Aggressiv klagend setzt Sängerin Anna-Karin Andersson ihre eindringliche und hohe Stimme in Szene. Das erinnert dann auch etwas an die Sängerin der Band Elegi, die Anfang der 80er eine LP mit grandiosen Stücken wie "Mat" gebar.
 
Die Texte sind sowohl bei Elegi als auch bei Diskoteket schwedisch. In manchen Zeilen klingt diese Sprache wie ein norddeutscher Dialekt, und dann versteht man auch kurz, was gesungen wird. Aber solche Fetzen helfen beim Gesamtverständnis wenig. Meine paar Worte Schwedisch reichen dann grad mal so für so Titel wie "Kärlek och skönhet" (Liebe und Schönheit - gesprochen übrigens Schärlek, so wie Schötbölla), "Ge mig ljuset" (Gib mir Licht - oder so ähnlich) und "Steg für steg" (Stück für Stück - vermute ich).
 
Die Musik tritt voll und ganz in die oben genannte Ecke, da fielen mir - außer Elegi - wieder die üblichen Vergleiche ein, aber das erspare ich uns wegen der Wiederholungsgefahr. Und ich will ja nicht den Eindruck erwecken, Diskoteket wäre eine langweilige Band. Neinneinnein, auf keinen Fall! Ich find's groß! 
 
Modernen Zeiten sei Dank, ist euer eigener Eindruck nur einen Mausklick entfernt.
 

 
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Aktualisiert ( Mittwoch, 23. Dezember 2009 um 23:52 )
 

Nina Paley - "Sita sings the Blues" Film

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Lange lag er auf meiner Festplatte, doch nun endlich habe ich mir den Animationsfilm "Sita sings the Blues" angeschaut.

Das allzu menschliche Thema von Liebe und gebrochenem Herzen verknüpft hier den indischen Ramayana-Epos mit amerikanischem Blues-Jazz aus den 1920er Jahren. Auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Animationsstilen wird die Geschichte der Hindu-Göttin Sita nacherzählt.

Parallel dazu erzählt die Zeichentrickfilmerin Nina Paley die Geschichte ihres eigenen gebrochenen Herzens - im Prinzip recht banal, aber trotzdem nicht weniger schmerzhaft.

Der locker flappsige Umgang mit dem zugrundeliegenden Epos hat auf Youtube schon einige Gemüter erregt, die die religiösen Gefühle der Hindus verletzt sahen. Ich lese aus dem Film großen Respekt für die Kultur. Und Nina Paley scheint aus der Geschichte für sich auch persönlich eine Moral zu ziehen, die ihr hilft, ihre Trennung besser hinnehmen zu können.

Es kommt der alten Disney-Tradition nahe, in der alte überlieferte Geschichten die Basis für einen bunten und herzlichen Trickfilm liefern. Das ergibt leichte Kost, aber im Idealfall - so wie hier - gut gemachte Unterhaltung.

Auch sehr musikalisch ist der Film. Neben indisch geprägter Musik für einen Hauch Bollywood sind vor allem die Songs der US-Sängerin Annette Hanshaw elementar für den Film. Diese Jazz/Blues-Stücke aus den 1920er jahren werden Sita in den Mund gelegt und erzählen so aus ihrer Sicht einen Teil der Handlung. Das ist sehr geschickt gemacht und vor allem deshalb so gut möglich, weil das Grund-Thema zeitlos durch alle Kulturen geht.

Nina Paley hat sich aus vollem Herzen der Creative-Commons-Idee verschrieben,  deshalb gibt es den Film bequem zum Download für umsonst (Spenden erwünscht). Und wer will, darf ihn vorführen und remixen und so weiter. Genaueres dazu auf www.sitasingstheblues.com

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Aktualisiert ( Mittwoch, 23. Dezember 2009 um 21:33 )
 

Punk im Pott mit Contra D

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Diese Nachricht hat mich wirklich schwer beeindruckt: Auf dem diesjährigen Punk im Pott am 27. und 28. Dezember (Vorverkauf endet am 22.12.) spielen neben OHL, den Skeptikern, der Zusamm-Rottung, Lokalmatadoren, Knochenfabrik, Betontod, den Kassierern, Dritte Wahl und einigen mehr auch Contra D.

Die Veranstalter berufen sich auf den Kultstatus, den Contra D mit dem Stück "Sex mit Kommissar Rex" auf dem Sampler "Himmel, hast du keine Flinte" erlangt hat. Tom Tonk suchte damals per Aufruf "kultige Scheißbands" für sein Samplerprojekt, und ich fühlte mich nahezu verpflichtet meine alten Bandkollegen ohne deren Wissen dazu ins Bewerbungsrennen zu schicken. Und wie sagt man immer so schön: Der Rest ist Geschichte.

Während des ersten Auftritts der Band auf dem Punküberfall-Festival 1997 in Herford - bei der Gelegenheit entstand auch der Mitschnitt für "Himmel, hast du keine Flinte" - sprach mich Charles von ZZZ Hacker an: "Wir haben immer gesagt, wir sind die schlechteste Band Deutschlands. Aber das müssen wir jetzt an diese Jungs abgeben." (Zitat aus dem Gedächtnis, ohne Garantie auf exakten Wortlaut)

Die neue Besetzung für Contra D steht mittlerweile auch. Sänger und Gitarrist ist Original-Contra-D-Mitglied Lappi. Ihm zur Seite stehen und sitzen Torxch am Bass und Aldi hinterm Schlagzeug.

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Aktualisiert ( Sonntag, 28. März 2010 um 17:33 )
 

V.A. - "SKAnnibal Party 9" CD

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21 Ska- und Reggae-Combos reichen hier einander die Stafette. Das ist mal eher soulig, mal jazzig, mal Skapunk, mal latinobewürzt, mal 60s-traditionell ...

Es stechen beispielsweise positiv heraus die CCTV Allstars mit lässigen Bläsern, federndem Bass und samtig dahingemaltem und leicht kratzigen Soul-Jazz-Gesang. Die klingen wie das Sahnehäubchen auf einer heißen Tasse Kakao.

Als nächstes bleibe ich bei Resolution 242 hängen. Die starten ihr Reggae-Stück gleich ungewöhnlich mit einer Scratching-Einlage, grooven vorbildlich lässig, toller Gesang, Ohrwurmmelodie, super Keyboardsound. Der zweite Schlag Sahne, und der Kakao ist noch heiß. 

Andrew Diamond versprüht in seinem Reggae eine Priese von Popflair à la Hotknives und Mr. Review. 

7 Seconds of Love klingen wie eine Offbeat-Version der Housemartins. Das macht die Stimme und diese Mischung aus Lockerheit und Melancholie. Mitreißend und herzerwärmend. So eine Band ist das letzte, was ich von dem Sampler erwartet hätte. 

Cartoon Violence hauen mit "Attic" auch einen unwiderstehlichen Skapop-Hit raus.

Auch wenn ich im Ska-Sektor vieles als aufdringliches Trallala empfinde, so werde ich in den nächsten Tagen wahrscheinlich doch eine Sucht nach CCTV Allstars, Resolution 242, 7 Seconds of Love und Cartoon Violence entwickeln. Als aktueller und internationaler Überblick über die Offbeat-Szene kann dieses Teil locker empfohlen werden.

(Mad Butcher/KOB)

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Aktualisiert ( Montag, 04. Juli 2011 um 17:25 )
 

Schlaft ihr nur ein ... - Wie man ein HB-Männchen bastelt

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SchwachPerfekt 

1997:

Als letzte nette Bauchpinselei für uns Schüler, bevor wir in die Abiturvorbereitung geschickt werden sollten, gab es noch die Abschlussfahrt nach Schweden. Unser Leistungskurs für Erziehungswissenschaften fuhr gemeinsam mit dem Chemie-LK nach Kungälv. Floryan und ich rotteten uns gleich für eine Hütte zusammen. Floryan war zu der Zeit mein Partner in Crime. Beispielsweise hatten wir zuvor mal einen Aschermittwoch feierlich mit Konfetti und Tröten begangen, als Zeichen unserer Ablehnung gegen die Faschingszeit. Unser EW-Lehrer forderte uns dann bei wichtigen Aussagen auf, sie mit einem Tusch auf der Tröte zu unterstreichen.

Für die Holzhütte in Schweden schnappten wir uns noch Michael dazu, der ohnehin schon ständig unter unserem neckischen Schabernack zu leiden hatte. Michael war stets die Freundlichkeit und Fröhlichkeit in Person. Nichts konnte ihn trüben, aber empören konnte er sich stets vorzüglich. Diese Art von Empörung, bei der jemand noch immer überfreundlich ganz schnell den Kopf schüttelt, so dass Ausläufer des Schüttelns sich noch auf die Schnürsenkel auswirken, wirkte durch seinen großen Mund, der an Mick Jagger und Steven Tyler gemahnte, besonders putzig. Zusätzlich schauten wir uns noch Oliver aus, den vor allem Floryan als prima Opfer für ein temporäres Zusammenleben ansah. In diesem Viererverbund gingen wir dann im lokalen Discounter unsere Versorgung zusamenkaufen, bevor die Fahrt losgehen sollte.

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Aktualisiert ( Sonntag, 31. Juli 2011 um 09:02 ) Weiterlesen...
 


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