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Magazine – „No Thyself“ CD

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Wenn alte Recken heute noch solche Platten machen, wozu braucht es dann eigentlich noch junge, neue Bands? 30 Jahre nach ihrem letzten Studio-Album gibt es nun eine ganze neue Platte von Magazine. So richtig populär waren sie ja nie, obwohl sie es zweifelsohne verdient hätten. Howard Devoto sang auf der ersten Indie-Platte des Vereinigten Königreichs – „Spiral Scratch“ von den Buzzcocks. Das war 1976 und Punk noch ganz was neues. Nach dieser EP verließ Devoto die Buzzcocks, um musikalisch einen gehörigen Schritt weiterzugehen. Wer nun den Post-Punk erfunden hat, wird sich kaum exakt nachvollziehen lassen, mit Magazine ist man aber sehr nah dran an den Wurzeln. Und die alten Magazine-Scheiben gehören zum essentiellsten, was das Genre je ausgespuckt hat.

Seit 2009 gibt es Magazine wieder auf der Bühne und nun auch wieder auf Platte. Ich habe die Scheibe im Laden stehen gesehen und sie blind gekauft ohne reinzuhören. Dieses aufregende Kribbeln der Spannung wollte ich mir ein bisschen Aufbewahren bis zu Hause. Ich wurde nicht enttäuscht. Dieses Album ist sogar besser, als ich gehofft hatte. Es ist kein „Schön wieder etwas neues von ihnen zu hören, aber ihre große Zeit war schon eher damals“-Reunion-Album. Es ist vielmehr ein Album, das zeigt, dass ihre große Zeit auch jetzt wieder ist. Bass, Schlagzeug, Keyboards, Gitarre und Stimme sind so komplex miteinander verwoben, dass daraus eine Atmosphäre entsteht, die mich immer wieder in ihren Bann zieht und nicht mehr loslässt bis die 10 Songs schon wieder vorüber sind.

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Aktualisiert ( Montag, 06. Februar 2012 um 21:46 )
 

Blank When Zero – „Konsumrauschen“ CD

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Eine nahezu völlig infofreie Hülle beherbergt diese CD. Das einzige, was darauf zu lesen ist, lautet: „--:--“. Ob der Käufer der CD eine informativere Aufmachung bekommt (Natürlich liegt hier irgendwo noch ein Infoblatt), weiß ich nicht. Aber wozu haben wir das Internet, wo man Songtitel in Erfahrung bringen kann? Von der Kommunikation im Internet handelt auch das erste Stück der CD, das mit dem Satz „Hallo, ich bin's das Schnuckelbärchen, und ich hab euch alle lieb!“ den Parforceritt durch diese Scheibe lostritt. Mit ordentlich Wumms produziert gibt es hier komplexen, präzisen, schnellen Hardcorepunk aus Mainz.

Wer sich interessiert, kann auf der Bandcamp-Seite von Blank When Zero das Album erstmal für lau ziehen.

Blank When Zero

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Aktualisiert ( Sonntag, 22. Januar 2012 um 16:23 )
 

Attila the Stockbroker’s Barnstormer – „Bankers & Looters“ CD

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Nach der vorletztjährigen Best-of auf Mad Butcher gibt es nun wieder ein neues Minialbum mit Songwriter-Folk vom Stockbroker. Die erste neue Veröffentlichung mit seiner Band Barnstormer seit 2004. In gewohnt eindringlicher Weise singt Attila kämpferische Lieder über den völlig außer Kontrolle geratenen Kapitalismus, den wir heute erleben, textet den alten Sklavensong „Michael Row the Boat Ashore“ zur Beerdigungshymne für Maggie Thatcher um und widmet dem „roten Elvis“ Dean Reed einen Rock'n'Roll.

(Mad Butcher Records)

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Aktualisiert ( Sonntag, 22. Januar 2012 um 14:54 )
 

Ashpipe – „Born Bad“ CD

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Ashpipe aus Italien spielen Streetpunk mit veränderlichen Anteilen Ska und Folk und gefallen mir dann noch am besten, wenn Folkkomponente und Geige richtig präsent sind. Eingängige Singalong-Party-Musik mit politischen, antifaschistischen und sozialkritischen Texten, Auch Fußball ist ihnen ein wichtiges Thema. Ein hübsches Detail ist das Xylophon auf „Tolleranza Zero“, aber insgesamt werde ich mit dieser flachen Party-Stimmung nicht glücklich. Mich betrübt das paradoxerweise.

(Mad Butcher Records)

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Kaltfront – „Zwischen allen Fronten“ CD

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Die Vergangenheit ist mit „Zieh dich warm an“, „Live '88“ und dem Sampler „Im Schatten der Großstadt“ umfassend abgearbeitet. Also wird es Zeit für einen Tonträger mit der Kaltfront-Gegenwart. Erst war ich etwas enttäuscht, weil mir der Charme der alten Demos fehlte. Doch schnell hat mich auch diese Version der Kaltfront mit ihrem eigenen neuen Charme gepackt. Insgesamt klingen sie nun frontaler; das wavige ist weitgehend gewichen. Die Gitarre ist richtig schön bratzig, so dass sie sich auch sehr gut macht auf dem Wipers-Cover „Über den Rand“. Ein paar der Song sind in anderen Versionen bereits bekannt von vorherigen Veröffentlichungen, haben aber auch in dieser Form ihre uneingeschränkte Berechtigung. Wunderbarer ruppiger Deutschpunk'n'Roll – Ich bleibe Kaltfront-Fan!

(East Side Rec.

Kaltfront

 

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Aktualisiert ( Sonntag, 15. Januar 2012 um 19:26 )
 


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