Ueberfall

 
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Flyer - aufgefunden in einer Spenger Pommesbude

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Dieser Flyer, bei dem Till und mir schon gleich beim ersten Überfliegen die Augen und auch vor allem die Ohren offenstehenblieben, kann mit so manch schöner Rhetorik aufbieten, muss man schon so sagen, mehr wie denn je ich mich interessiert habe. Überhaupt ist die ganze Pommesbude eine absolute Kultstätte. Da sehen die Burger auf der Wanddeko tatsächlich aus wie die, die man dann auch letztenendes zum Speisen geboten bekommt, nur nicht ganz so verbleicht. Unter den Bildern sind die Preise dann in eine explodierende Dynamitstange eingebunden, um doch noch ganz nebenbei die explosiven Preise bildlich in Szene zu setzen. Und ein Automat für Plastikuhren darf natürlich auch nicht fehlen. Add a comment
 

Österreichische und polnische Überraschungseier

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Überall in deutschen Supermärkten findet man In bedruckte Aluminumfolie eingeschlagene Schokoladeneier mit Überraschung inside. Für die Trash-Corner reicht sowas natürlich nicht. Wenige Läden führen aber auch hierzulande Plagiate anderer Hersteller. So waren eine zeitlang Überraschungseier aus Polen zu bekommen. Einmal überraschte mich ein kleiner Cowboy zum zusammenstecken, bei dem der Kopf fehlte, so dass man den Hut bloß locker auf den Hals schwingen konnte. Richtig drollig waren allerdings die zwei Olym-Pigs - schon dieses Wortspiel ist grandios - Schweinchen im Alt-römischen Gewand. Einer hatte zwei Hanteln, die nicht in den Händen sitzen bleiben wollen und der andere eine Fackel, die mir leider völlig verlorengng, da sie keinerlei Halt in der dafür vorgesehenen Hand hatte. Eine Besonderheit sind allerdings die verschieden großen Augen der Schweine. Selbst wenn beim Marktführer die Figuren in jedem 6. Ei wären, können sie niemals mit der Niedlichkeit dieser Sportferkel mithalten.
Leider sind seit einiger Zeit die polnischen Eier aus dem Laden, wo ich sie fand, verschwunden. Nun gibt es österreichischen Nachschub. Schon die Schokolade will sich abheben und ist innendrin mit Erdbeergeschmack und Rosafärbung schon ganz extravagant. Bei genauerem Nachdenken kann einem in den Sinn kommen, dass dieses Rosa jener Farbe entspricht, die man bekommt, wenn man die österreichische Landesflagge umrührt. In der gelben - zugegebenermaßen keine sehr individuelle Farbgebung - Innenhülle verbirgt sich ein Haufen Kleinplastik zum Ausbrechen und zusammenstecken, beiliegend eine Anleitung. Auf der Anleitung in bisher beiden Eiern, die ich von diesem Hersteller erworben habe, sieht man, wie man ein Pferd und seinen Reiter zusammensteckt. Das besondere daran wiederum ist, dass in keinem der beiden Eier sich ein Pferd befand, stattdessen einmal ein Feuerwehrmann und das andere Mal ein Mechaniker, beide mit den für sie gebräuchlichen Werkzeugen. Als besondere Herausforderung stellten sich die Augen der Männlein heraus, die müssen nämlich auch erst abgebrochen und eingebaut werden. Kein leichtes Unterfangen, wenn man bedenkt, dass die Augen-Stifte etwas zwei Millimeter lang sind und einen Durchmesser von ca. einem halben Millimeter haben. Sehr schön für etwas, das eigentlich für Kinder gedacht ist - wiederum haben jene auch meist wesentlich kleinere Finger als ich. Add a comment
Aktualisiert ( Freitag, 27. November 2009 um 02:09 )
 

Flyer - lag mal irgendwo herum

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Dieser Flyer steckt so herrlich voll mit sprachlichen Fehlern und anderen Dummheiten. Wenn jemand 5kg Gewicht reduzieren will, dann würd ich das schon extrem magersüchtig nennen. Es ist etwas anderes sein Gewicht UM 5kg zu reduzieren. Und dann müssen die armen Leute auch noch kg + Kleidergrößen addieren, wo die doch dann sowieso im Kopf abnehmen sollen. Und ein Gewicht das man reduziert, kann man auch nicht gleichzeitig halten, das ist ja wie "wirf den Ball weg und halt ihn dabei gut fest". Und überhaupt 5kg Gewicht halten ist sehr schwierig ohne dabei sein Leben zu lassen - Es sei denn man ist noch SEHR jung. Und wie man 1-3 Kleidergrößen halten soll, ist mir schon rein sprachlich ein Rätsel, da steht auch der Meister der Spitzfindigkeiten ratlos da. Seitdem ich von Spenge nach Bielefeld gezogen bin, fallen mir ähnliche Flyer immer wieder in die Hände, dieser hier ist zwar mit Abstand der dümmste, aber einer der sprachlich wenigstens ein bisschen Niveau hätte, ist mir noch nicht untergekommen. Add a comment
 

DAS HACKERFEST 2000

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So ist es also nun schon seit 15 Jahre Sitte, dass die ZZZ Hacker in 5-Jahres-Abständen jubilieren. Vor 5 Jahren hatte ich noch leichte Mobilitätsprobleme, wusste nicht, wie ich zu den Feierlichkeiten gelangen sollte. Zum 20. war ich nun da, bei der wahrscheinlich dienstältesten Punkband Deutschlands und laut Ärzten faulsten Band der Welt.

Den Freitag bekomm ich hier noch bestens auf die Reihe. Kein Schlafplatz, keine Beck’s Stage-Pass, kein Bier. Den Opener machten Se Schrillos, die schon auf dem Überfall-Festival, 7 Monate zurück in der Zeit, nicht schlecht gerockt haben. Hier im Forum beim Hacker-Geburtstag mussten sie den Job der Opener übernehmen. Das Publikum nicht so richtig warm, der Sound passte nicht so recht zur Band und insgesamt muss man sagen, Se Schrillos ist echt ne lohnenswerte Band, aber an dem Tag war das nur bedingt so.
Nach meiner Zeitrechnung, wenn ich mich jetzt nicht vertue, kamen als nächste die Schiesser. Bei denen war’s genau umgekehrt, die hatten einst beim Überfall-Festival ihren schlechten Tag und auf dem Hackergeburtstag rockte man dann äußerst vorbildlich drauf los. Wenn ich mir so die Entwicklung vom ersten Auftritt anno ‘97 bis zum heutigen Zeitpunkt so anschaue, muss ich doch mal respektvoll nicken mit einem lobenden “gut so” auf den Lippen.
Als nächstes taumelten die Ruhrpottkanaken auf die Bühne. Inhaltlich ist man noch ziemlich in der Pubertät steckengeblieben. Aus dem Alter, als man noch kichernd aus dem Sexualkundeunterricht ging, bin ich raus - ich glaube fast, ich war noch nie in dem Alter...
Grübel, grübel, wer kam denn dann? Ich glaub es waren die Hacker in original Urbesetzung. Cashba am Schlagzeug, Milos am Gesang. Milos trat im Techno-Outfit auf die Bühne, seine Passion für den Punkrock liegt wohl einige Jahre zurück. Sehr schick machte sich der Teebeutel an seinem Ohr. So versuchte man die schlechten alten Zeiten 1980-1983 wieder zum Leben zu erwecken. Dazu gab es nur eine Probe, auf dass es auch wirklich nicht besser klingt als damals als die 4 zum letzten Male so gemeinsam auf der Bühne standen. Es wurde die ganze “Kind, sieh da nicht hin!”-7” gespielt, dazu noch “Ein bisschen Frieden”, “Hundelieder”, “Wie einst Lilly Marleen” und mehr fällt mir jetzt nicht ein. Klang fürchterlich, war aber sehr lustig.
Nun war es Zeit für eine Band mit dem Namen Wildbugs. Mein Aufmerksamkeitspensum war eh verbraucht, und was ich so mitbekommen hab, hat mir auch nicht wirklich gefallen. Deren Version von “Nice Boys” (Don’t play Rock’n’Roll) war auch eher ein Vergehen. Das hatten dann die folgenden Vulture Culture, bei denen es dann “Nice Girls” hieß, erheblich besser drauf. Die boten einen großartigen Gig. Dafür, dass Gitarrist Jörg seinen Wikingerhelm nicht trug kündige Ackerbau & Viehzucht N-Te am folgendem Tag noch Schimpfe an. Zuguterletzt knipste jemand das Licht an, ließ den Kanzler sein Saufliedchen singen und am nächsten Tag sollte es weitergehen.

Der nächste Tag war also da und den Opener machten Maddog, denen mit Sicherheit ein Traum in Erfüllung gegangen sein dürfte, stand doch eins ihre größten (und unüberhörbarsten) Idole im Publikum: Bela B., der Special Guest des Abends.
Ein netter Mensch versorgte mich noch mit einem Backstage-Ausweis, der Schlüssel zu 1000 Liter Freibier. Ein weiterer netter Mensch versprach mir einen Schlafplatz und schon waren dem Alkoholgenuss Türen und Tore geöffnet. So weit, dass ich jetzt auch ganz arg grübeln muss, wer die zweite Band war. Ziemlich sicher Weltniveau und die Jet Set Girls. Netter Teenie-Power-Pop mit Jason von den Rubbermaids. Irgendwann kamen die Chainsaw Hollies punkrockten sehr gefällig und als ihr offizielles Programm vorbei war, ergänzte Bela B. mit Gitarre in der Hand die Band und es gab noch ein paar Coverstücke, wovon mir “Cold Feelings” (Social D.) und “Discotod” (von den Geburtstagskindern) noch gut in Erinnerung blieben.
Nun die Hacker themselves fingen an, ich taumelte vor der Bühne rum. Dann war mein Bier alle, ich wollte neues holen, quatschte mich Backstage fest und verpasste so den Rest des Auftritts und auch den halben von Ackerbau & Viehzucht. Die waren auch wieder ziemlich klasse (sofern ich das zu beurteilen überhaupt noch in der Lage war). Bei “Warum hast du das gemacht?” verfiel ich jedoch in eine ganz miese Stimmung, die mir doch sehr zu denken gab...
Ich denke mal dann dürften Die Drei Geilen Tussis, Die Immer Nackt Auftreten an der Reihe gewesen sein. Hab ich leider gänzlich verpasst. Die haben “die alden Gassenhauä” von Clash usw. gespielt. Hätt ich ja gern gehört.
Nun war die einzige fehlende Band noch Bronx Boys. Die hab ich kurz gesehen, konnte nix mit anfangen und hab mich auf der Bank an einer Leinwand erstmal ein wenig niedergelegt. Auf den Leinwänden wurde parallel zu den Auftritten schon die Aufzeichnung gezeigt und zwischen den Auftritten kleine Interviews mit den Bands geführt von Nik Neandertal und seinen Gitarristen Vladimir.
Ich denke mal in 5 Jahren werd ich wieder dabei sein. Erst wird es aber noch 5 Jahre Überfall zu feiern geben im nächsten Jahr. Add a comment
Aktualisiert ( Freitag, 27. November 2009 um 01:37 )
 

DIE LEEREN VERSPRECHUNGEN – "Der erschütternde Wahrheitsreport" LP

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Eine gefakte Live-LP, auf die Idee muß man mal erst kommen. Man tut so, als wär das eine Liveplatte, doch der gewiefte Hörer kommt dem bald auf die Schliche. Das Publikum singt auf Aufruf absolut synchron und stoppt beim Singen nichteinmal das Applaudieren, sondern klatscht einfach nur leiser. Selbst während der Songs wird noch leise applaudiert. Es klingt als würde die Band in einem Riesenstadion spielen und dann kommt von Sänger Micha van Eye, die Ansage, der Mob stünde noch draußen und solle mal nun 'reinkommen. Wie bitteschön soll er das denn überhaupt sehen. Dann wirft der mit Ausdrücken um sich, da wirft man sich unter den Tisch vor Lachen: "Eben machste voll den Dicken und jetzt kommste nich innen Arsch Alter!", "Los schlaffe Locke!".
Und während eines Songs gibt es noch eine Unterhaltung mit einem Zuschauer, der so schlecht schauspielert, daß nichtmal meine dreijährigen Cousins das für echt halten würden: "Ey Alter, du bist doch jedesmal da, wenn wir abdriven (!!!), wie ist denn dein Name?" - "Ich bin der Martin." - "Martin? Ich glaub ich kannte deinen Vater, er war ein Idiot!" - "Meinen Vater kannste nich kennen, höchstens meine Mutter - Die kannter jeder.". Allein dieser Dialog rechtfertigt es, daß ihr sofort alle Plattenbörsen abklappert, um diese Scheibe zu bekommen.
(Rebel Records 1990) Add a comment
Aktualisiert ( Freitag, 27. November 2009 um 01:52 )
 


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